Dr. Christine Heipertz-Hengst
Jagdbericht
Schon die Einladung zur Baden-Badener Schleppjagd am 19. September 2015 lies Besonderes vermuten: das prächtige Bild mit der klassischen Szene wurde gekonnt in die Tat umgesetzt; Teilnehmer und Zuschauer fühlen sich zurückversetzt ins vorige Jahrhundert. Ehe ich hier zu sehr ins Schwärmen gerate, seien die Höhepunkte aneinander gereiht:
Wie herzlich und schmackhaft wurde man empfangen im urigen Hof des „Allee Reitclubs“ zu den unermüdlichen Klängen der Parforcehornblässer Corni di Pamina zusammen mit der Parforcehorngruppe Hanauerland, die Herren Eric Wieland und Michael Lang waren nicht nur schneidige Jagdherren sondern charmante und großzügige Gastgeber! Dazu das strahlende Wetter, die Sonne ließ uns nur bei einem späten, kurzen Schauer aus Versehen im Stich. Nach dem Sammeln zu Pferde auf dem malerischen Reitplatz an der Klosterwiese, lockte das vielfache Hufgetrappel, bei der Jagdparade durch die elegante Innenstadt, viele bewundernde Blicke und 100-faches Kamaraklicken herbei – alle Pferde vollführten diese nicht alltägliche Aufgabe sittsam und waren dankbar für die Aufwärmrunde. Reiter und Betrachter grüßten einander huldvoll – eben wie in alten Zeiten….
Zurück auf der Klosterwiese gesellten sich die Asbach Foxhounds munter zu uns, geführt von Huntsman Wolfgang Fehl und Dr. Volker Quentmmeier, ich folgte nur zu gerne der Aufforderung mich als Gastpikör anzuschließen, um es gleich vorweg zu nehmen – wir agierten zusammen wie ein eingespieltes Team – Danke! Nun ging es rasant auf die berühmte Runde mit bestens neu gestalteten Sprüngen – die vielen Zuschauer unterbrachen die gute Bewirtung und klatschten begeistert Beifall!
Die Jagdstrecke führte uns, dem Schleppenleger Hendrik Kessel hinterher, hoch hinaus in den Stadtwald über Baden-Baden, lange Runs mit zahlreichen respektablen aber einladenden Sprüngen mal auf festen Waldwegen, mal über federndes Gras, immer wieder herrliche Ausblicke, stets begleitet vom Hörnerklang. Die Hunde führten das starke Feld mit fleißigem Geläut an – mancher fand es im Wald so schön, dass freiwillig zusätzliche Kletterstrecken eingebracht wurden.
Die Stopps fanden an malerischen Plätzen statt, die Jahnhütte mit hochfeiner Verköstigung, da kamen alle ins Schwärmen! Derartig gestärkt hielten alle durch bis zum Halali und Curèe wieder auf der Klosterwiese auf der das Halalifeuer prasselte – Horrido zum Dank an alle, die bei dieser stilvollen Jagd zum Gelingen beigetragen haben, ein Lob den Hunden und Pferden!
Ja und dann kam im noblen Atlantic Parkhotel ein Sektempfang der uns noch einmal
mehr das Gefühl „100 Jahre zurück“ vermittelte: Jagdkleidung oder festliche Abendgarderobe in der „old english“ Bibliothek am lodernden Kaminfeuer mit dezenten Spiel am Flügel der begleitenden Tierärztin und dann das Konzert der um die „Corni di Pamina“ verstärkten Parfocehorngruppen war ein Hochgenuß – großes Kompliment! Das gilt ebenso für das sich anschließende Jagdessen im schicken Wintergarten – exquisit! Die gekonnte Ansprache vom Jagdherren Lang schaute, nach einem interessanten und humorvollen Rückblick mit Würdigung des Initators Jürgen Müller-Fox, in die Zukunft: trotz allem Aufwand, die Fortsetzung dieser tollen Veranstaltung ist nicht nur für das nächste Jahr, sondern auch langfristig sichergestellt! Das bekräftigte der so geehrte Herr Müller-Fox und nach seinen anrührenden Worten kam bei der Verleihung des Jagdpreises und der Tombola noch mal Spannung und Jubel auf.
Ich war das erste, aber sicher nicht das letzte Mal begeistert dabei. Besonderer Dank noch für die ausgezeichnete Unterbringung der Pferde in den eigens dafür frei gemachten Boxen und vom sonntäglichen „Muskelkaterritt“, zum Flammkuchenessen auf das Weingut Nägelsförst, kam mir nur Bestes zu Ohren, da bin ich nächstes Mal auch dabei.
Chronist Dr. Christine Heipertz-Hengst,
Equipage der Tanusmeute